Kunst und Engagement. Bertamaria Reetz ist unverkennbar Bertamaria Reetz: Malerin, Bildhauerin und karitative Art-Aktivistin - immer agil und voller sozialer Energie. Eine Konstellation, in der die Künstlerin einerseits von expressiven und zugleich kontemplativen Großformat-Gemälden begleitet wird – und andererseits von blauen Schafen und kunterbunten jecken Hühnern. Passt das zusammen? Es passt bestens. In Köln, ihrer Lieblings-Metropole, würde man über ihre vitale Persönlichkeit mit durchlebten Höhen und Tiefen sagen: „Hey, dat es ech ne Minsch!“
Tektonische Tableaus - Acryl auf Holz, 120 x 120 cm
Die Leinwand der Malerin steht gleichsam auf dem Boden eines unermüdlichen humanen Engagements. Insbesondere ist es die Würde des Menschen, die sie in einem schöpferischen Prozess von Empathie für den Nächsten und Selbstreflexion zum Thema macht. Ihr zentrales Motiv sind Köpfe, sind Gesichter, ist das menschliche Antlitz. So entstehen Gemälde in Großformaten, meist changierend in Schwarz-Weiß. Es handelt sich weniger um Kopf-Bilder konkreter Personen – vielmehr sind es sehr expressive, virtuos abstrahierende Verkörperungen ur-menschlicher Befindlichkeiten. „Durch meine persönlichen Erfahrungen bin ich besonders sensibel für Menschen in Angstsituationen, Schmerzen und inneren Kämpfen“, bekennt die Malerin. „Ich bin immer auf der Suche nach Klarheit und Wahrheit.“
Abstraktionen - Acryl auf Leinwand, 30 x 30 cm
Vor dem Hintergrund ihrer Biografie ist es nicht zu pathetisch, wenn man feststellt: Die Kunst hat sie gerettet. Als Bertamaria Reetz Anfang 30 war, wurde sie krank, todesnah krank. Aus diesem traumatischen Tief arbeitete sie sich heraus, indem sie ihrem Leben eine neue Richtung gab – und an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, von 1991 bis 1994, in der Klasse von Prof. Siegfried Cremer. Künstlerisch ging es aufwärts; und nach und nach auch wieder gesundheitlich.
Tektonisches Tableau - Acryl auf Holz, 80 x 90 cm
Ihre Werkzeuge sind die Hände
Prägend für ihre Malerei ist die Leinwand-Liebe zum großen Format, gern zwei Meter hoch und mehr. Es sind Bilder von einer haptischen Aura, denn die Malerin verzichtet auf Pinsel – Hände und Lappen sind ihre Werkzeuge für den ausdrucksstarken Farbauftrag. So entstehen ihre Kopf-Bilder als Spiegelungen biografischer Emotionen.